Donnerstag, Juli 05, 2007

Reise ins Burgund



Schade, der Urlaub ist vorbei. Dies war der Blick aus unserem Fenster in einem Chambre d'hôte in Arlay im Jura. Der grüne Michelin-Führer hatte uns die Unterkunft "Jardin de la Misette" so schmackhaft gemacht, dass wir unser Glück versuchten und tatsächlich noch ein Zimmer für denselben Abend bekamen. Zwei Nächte verbrachten wir dort und an einem Abend speisten wir beim Table d'hôte. Madame bereitete vor unseren Augen in der Küche kleine Törtchen aus Filoteig mit einer Schafskäsefüllung auf Salatbett, ein saftiges, knuspriges Hühnchen mit den besten Ofenkartoffeln, die ich je gegessen habe und als Nachspeise eine hauchdünne Tarte aux pommes vor. Zwischen den Gängen setzte sich Monsieur ans Klavier und sang Chansons. Und wenn er nicht sang, schenkte er uns großzügig Wein nach.
Man muss wissen, dass ich Schafskäse eigentlich nicht mag, aber angesichts dieser wunderbaren Stimmung in der Küche zusammen mit weiteren "Pensions"-Gästen, schluckte ich brav mein Törtchen. Dieser Abend war wirklich so wundervoll! Beim Begleichen der Rechnung kurz vor der Abfahrt zeigte mir Madame ein Buch über die Küche des Jura, das sie selbst verfasst hat. Demnächst werde ich daraus eine Tarte au Comté nachbacken.


Im Burgund könnte man wahrscheinlich jahrelang von einer Weinprobe zur nächsten gehen und man müsste nie einen Weinkeller ein zweites Mal besuchen. Ein großer Fehler war, den Weinführer zuhause zu vergessen. Denn der große Johnson erklärte uns wieder daheim in München genau, warum uns der Wein im Hause Patriarche Père et Fils so gar nicht munden wollte, Zitat Johnson: "eine Marke, die ich einmal naserümpfend als Massenware bezeichnen möchte" .
Selbst beim Burgunder für 30€ die Flasche verzogen wir das Gesicht. Unser Wunsch weitere Weinproben zu besuchen, verflüchtigte sich danach.
Dafür stolperten wir in Arbois über einen Chocolatier, der schon einmal als "bester Arbeiter Frankreichs" ausgezeichnet wurde. Diesen Titel hat sich Edouard Hirsinger wahrlich verdient.

Für mich gab's ein Schokoladentörtchen mit Creme Brulée-Füllung. Die Qual der Wahl unter all diesen Köstlichkeiten war echt schwer.

Zurück zu Madame aus dem "Jardin de la Misette". Wenn es nicht zu kalt ist, wird das Frühstück morgens auf der Terrasse serviert mit Croissants, Baguette und selbsgemachten Marmeladen wie Kürbis mit Vanille, Aprikose-Himbeer, Holunder oder Erdbeer-Minze.







Zwei Wochen sind wir kreuz und quer beinahe durch das ganze Burgund und das Jura gefahren. Eine Gegend, die vor allem für Genießer wirklich sehenswert ist. Der Juni ist eine wunderbare Reisezeit, denn die Region, die sowieso nicht sonderlich touristisch ist, ist zu dieser Zeit ganz und gar ruhig. Man sollte sich nur vorher erkundigen, welche Weinkeller man am besten ansteuert...

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Claudia: ist das letzte Foto ein Blick auf Arbois ? l.g.

Dolce hat gesagt…

Lieber Robert,

das letzte Foto zeigt Château Chalon, das Zentrum des "Vin Jaune".
LG Claudia

Nysa hat gesagt…

hallo dolce,
ich wollte dir nur sagen, dass ich das rezept für den bulgursalat nicht vergessen habe. ich finde es grad aber nicht mehr. sobald ich es habe, sende ich es dir zu.
lg
ninfanysa /marlise

Barbara hat gesagt…

Hallo Dolce! Es freut mich zu sehen, dass ich nicht die einzige Person bin, die im Urlaub die Auslagen von Patisserien, Confiserien u.ä. fotografiert! :-) Vor allem in Frankreich kann ich da auch nicht vorbeigehen. Super Foto! Und war bestimmt ein schöner Urlaub!